Neu erschienen: Max Reger, Requiem WoO V/9
Thomas Meyer-Fiebigs langjährige Befassung mit Regers Requiem WoO V/9 (1914) hat endlich zur Veröffentlichung einer Neuausgabe von Regers unvollendet gebliebenem Werk geführt, das die Musikkritik auch als Torso bereits als »Zeit- und Personaldokument allerersten Ranges« bezeichnete. Meyer-Fiebig legt bei seiner Vervollständigung des Dies irae mit seiner intimen Kenntnis von Regers Schaffen Wert darauf, einen Stilbruch zu vermeiden und sich ganz in den Dienst des Komponisten zu stellen. Während der erste Satz in Art einer Urtextausgabe auf Basis der von Reger druckfertig eingerichteten Partitur neu ediert wurde, war es Ziel der Neuausgabe des zweiten Satzes des Werkes, Regers Techniken so nahe wie möglich zu kommen und so wenig wie möglich einzugreifen. So sehr wir weiterhin bedauern müssen, dass ein abendfüllendes Requiem von Regers Hand nicht vorliegt, so sehr können die zwei jetzt vorliegenden Sätze für sich stehen und mit anderen Kompositionen in lebendigen Dialog treten.