Das RBV wurde seit Beginn des Förderzeitraums zunächst als Hilfsmittel für die interne Nutzung für das Reger-Werk-Verzeichnis erarbeitet, von Januar 2008 bis Juli 2009 jedoch vorrangig, mit den hauptamtlichen wissenschaftlichen Mitarbeitern Dr. Stefan König und Dr. Agnes Michalak.
Angesichts der Masse der Briefe, die Max Reger als unermüdlicher Promotor in eigener Sache schrieb, aber auch angesichts ihrer mehr impulsiven als literarischen Form ist vorläufig an eine Gesamtausgabe seiner Briefe nicht zu denken. Die sorgfältige Herausgabe ausgewählter ergiebiger Korrespondenzsammlungen, insbesondere der Verlegerkorrespondenz durch das MRI (siehe Veröffentlichungen), war daher in den vergangenen Jahren eine vom Fach begrüßte Kompromisslösung, die auch in Zukunft fortgeführt werden soll. Wichtig für die Forschung ist allerdings eine Gesamterfassung aller Briefe, die den Alltag eines Komponisten dokumentieren, woraus Erkenntnisse über Leben, schöpferischen Prozess, Gelingen und Scheitern von Plänen, über Werkkorrekturen, Aufführungen und Interpretationen gewonnen und in einzelnen Fällen auch ästhetische Einsichten entschlüsselt werden können. Eine Auswertung der Briefe hinsichtlich der Werkentstehung war wichtige Voraussetzung für das Reger-Werk-Verzeichnis. Darüber hinaus gibt eine Erfassung aller heute nachweisbaren Dokumente mit Datum, Adressaten und auf Stichworte reduziertem, erläutertem Inhalt, ergänzt durch Quellennachweise, Reger-Forschern die Möglichkeit, bestimmten für ihr Forschungsvorhaben relevanten Themenkomplexen und Personenkonstellationen gezielt nachzugehen.
Der Verbleib vieler Autographen Regers, sowohl von Noten als auch von Poststücken, ist heute unbekannt. Da in den letzten zehn Jahren verschiedene als verschollen geltende Manuskripte in Auktionen wieder auftauchten, besteht begründete Hoffnung, dass viele der fehlenden Autographen noch existieren. Auch die autographen Briefe Regers sind weit verstreut. Das regelmäßige Auftauchen bisher unbekannter Schriftstücke auf dem Autographenmarkt zeigt, dass sich noch viele wertvolle Zeugnisse, anhand deren sich häufig eine lückenlose Chronologie der Entstehung seiner einzelnen Werke erstellen lässt, in unbekanntem Privatbesitz befinden. Jede Mitteilung bezüglich des Fundortes von Reger-Autographen – sowohl von Noten- als auch von Briefhandschriften – wird dankbar entgegengenommen. Nachrichten bitte an unsere Postanschrift oder an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.